Kapellen und Kirchlein gibt es viele im Tegernseer Tal. Gründe für kleine, private Kapellen gibt es genug. Man kann seine Dankbarkeit für entkommene Unbill zeigen, danken für eine wundersame Genesung, Segen für Mensch und Tier erbitten oder einfach nur Gott oder seinem Lieblingsheiligen huldigen.

Text & Fotos: Jutta Neckermann

Hoch über dem Tegernsee: Auch auf dem Wallberg ist die Kapelle mit dem schönsten Fernblick zu finden.

Jeder kennt die Riederstein-Kapelle, hoch oben auf einem vorspringenden Felsen. Ein Wanderweg mit vielen Stufen führt hinauf. Aber der Blick lohnt sich.

Einfacher dagegen geht es mit der Gondelbahn zum Wallberg-Kirchlein. Auch von dort lohnt sich der Blick nach Süden auf die Gipfel der Alpen und die Zugspitze oder nach Norden zum See und bei gutem Wetter fast bis München.

In Gmund gibt es die Maria-Hilf-Kapelle, die zuerst wegen der Pest errichtet wurde. Heute wird dort den Kriegsopfern gedacht. Leider ist sie gerade geschlossen.

Danach besuche ich die Maria-Schnee-Kapelle im Alpachtal. Sie ist offen und wunderschön im Inneren.

Stolz steht in Tegernsee an der Straße die weiße Prinzenkapelle zur Erinnerung an Prinz Carl von Bayern, der dort tödlich verunglückte. Interessant ist die Geschichte der Quirinius-Kapelle, der Wiessee seinen Status als Bad verdankt. Denn als das Öl, das man dort fand, versiegte, entdeckte man eben da Jod- Schwefelwasser zu Heilzwecken. Versiegt oder ungenutzt sind auch Quellen beim Schwaighof oder in Wildbad Kreuth, einst ein begehrter Kurort für europäische Adlige.

Last but not least meine schönste Entdeckung in Holz, hoch oben über dem Tegernsee. In wunderschönen, schlichten Versen ist dort rund um die kleine Kapelle die deutsche Geschichte von 1914 bis heute aufgeschrieben. Ein richtiges Kleinod!

Seeseiten, Sommer 2024.