Was tun Sie gerade, …?

Keramikerin Monika Ulbricht

Monika Ulbricht betreibt die Keramikwerkstatt Ulbricht in vierter Generation.

Keramikerin Monika Ulbricht Tegernsee

Keramikerin Monika Ulbricht betreibt die familiäre Werkstatt in vierter Generation.
Foto: Urs Golling

Frau Ulbricht, was tun Sie gerade?

Ich mische Farben, um einen Keramikteller nach dem Vorbild eines alten Musters zu bemalen. Das Muster stammt noch von meinem Großvater und ich möchte es ein bisschen moderner interpretieren.

Sie üben dieses Handwerk also schon in 3. Generation aus?
Sogar schon in 4. Generation. Die Keramikwerkstatt Ulbricht wurde von meinem Urgroßvater Hermann 1901 gegründet. Er machte sich damals vor allem mit Kachelöfen einen Namen. Jetzt führen mein Bruder und ich die Werkstatt weiter. Mein Bruder macht die Kachelöfen und ich bin für alle möglichen Gebrauchsgegenstände verantwortlich.

Das heißt, Sie bemalen die Stücke nicht nur, Sie produzieren sie auch?
Ja, genau. Ich drehe zuerst Schüsseln, Tassen, Teller oder Krüge. Dann müssen sie erst einmal trocknen und gebrannt werden, bevor ich sie glasieren und bemalen kann.

Das klingt spannend. Kann man Ihnen dabei zusehen?
Man kann das sogar selbst erleben. Ich biete sowohl Kurse an der Drehscheibe wie auch Malkurse an. Das macht sehr viel Spaß.

 

Keramik Werkstatt Ulbricht Tegernsee

In der Werkstatt gibt Monika Ulbricht auch Töpferkurse.
Foto: Monika Ulbricht

 

Was kann man bei Ihnen kreieren?
Das ist ganz den Teilnehmern überlassen. Entweder sie suchen sich eine fertige Form aus oder wir machen gemeinsam eine ganz neue. Vor allem für Weihnachten werden gerne Bierkrüge, Tassen oder Teller bemalt.

Was war denn das Außergewöhnlichste, das die Teilnehmer bemalen wollten?
Bei Kindern ist es großartig, wenn sie gemeinsam einen Kranz für das Geburtstagskind gestalten, den dann jedes Kind mit einem Krafttier bestücken kann. Für eine Braut haben ihre Freundinnen schon mal verschiedene Schnapsstamperl bemalt, die alle in Blau- und Grüntönen gehalten waren. Das Emotionalste war aber bestimmt die Mutter mit ihren Töchtern, die die Urne des Vaters gestaltet haben.

Das macht Ihren Beruf sehr abwechslungsreich, oder?
Auf jeden Fall. Mir ist nie langweilig. Ich bin ständig auf der Suche nach neuen Ideen, die ich umsetzen kann. Jetzt mache ich gerade Abdrücke von alten Holzbrettern, die ich dann schwarz bemale und die ideal als Brotzeitteller sind. Im Frühling freue ich mich schon wieder auf das Bemalen der Gartenspitzen und -kugeln.

Wo findet man ihre Werke im Tal?
Hier bei mir im Laden und der Werkstatt, die Brotzeit-Teller bei Feinkost Söllacher und die Käsedosen in der Naturkäserei. Im Dezember verkaufe ich an zwei Wochenenden auf dem Rottacher Weihnachtsmarkt. Wer mal bei Sternekoch Christian Jürgens isst, der erkennt vielleicht die Tassen, die ich für ihn entworfen habe, und im Hotel in der Überfahrt stehen die Blumen in meinen großen Vasen.

Auf Instagram kann man Monika Ulbrichts Arbeit verfolgen: @tegernseekeramik

Monika Ulbrichts Arbeiten sind im ganzen Tal anzutreffen.
Foto: Urs Golling

  • Brauen und Wimpern Styling

    Das Styling von Wimpern und Brauen ist auch am Tegernsee der große Trend.